Normale Kleintierärzte besitzen im Normalfall kaum bis keinerlei Fachwissen über gefiederte Patienten. Ein vogelkundiger Tierarzt ist auf Vögel spezialisiert. Diesen Unterschied stellt man als Laie sogar sehr schnell fest, wenn man einmal beide Ärzte bei einer Wellensittichbehandlung beobachtet hat.

Ich selber war ganz am Anfang meiner Wellensittichhaltung einmal mit meiner Wellensittichhenne Dori bei einem normalen Kleintierarzt. Klar hat er sie mit gekonntem Griff untersucht, Kot- und Kropf-Probe entnommen und ihr ein Antibiotikum gespritzt, aber sie verstarb dennoch zwei Tage später. Ergebnis war eine bakterielle Infektion des Magen-Darm-Traktes.

Was sie jedoch genau hatte, werde ich wohl nie erfahren. Es hätte sogar Macrorhabdus ornithogaster (Megabakteriose) sein können. Die Symptome passten. Aber das fand ich erst heraus, als ich anschließend im Internet nach diesen Symptomen suchte, da ich genau wissen wollte, was sie gehabt haben könnte.

Erst dadurch erfuhr ich davon, dass es spezielle vogelkundige Tierärzte gibt. Leider gibt es davon nur sehr wenige. Ich muss auch sehr weit fahren, um zu meiner vogelkundigen Tierärztin zu kommen, anderthalb Stunden Autofahrt. Aber das ist es wert. Die Behandlungen und die Diagnosen sind doch wesentlich besser und genauer. Man merkt einfach, dass sie viel mehr Fachwissen über Vogelkrankheiten besitzt.

Ich würde nie wieder mit einem Wellensittich einen normalen Kleintierarzt aufsuchen.

Der Mensch käme doch auch nie auf die Idee mit Zahnschmerzen zu einem Orthopäden zu gehen.

Oftmals liest man in Foren auch, dass der Tierarzt eine Kropfentzündung festgestellt hat. Das ist ein eindeutiges Anzeichen für einen nicht vogelkundigen Tierarzt. Eine Kropfentzündung ist keine eigenständige Krankheit, sondern nur ein Symptom. Die eigentliche Ursache kann ganz woanders liegen.

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