Trichomonaden


Beschreibung:
Eine recht häufige Krankheit bei Wellensittichen wird durch Parasiten ausgelöst. Hierbei handelt es sich um Trichomonaden. Dies sind winzig kleine (für das menschliche Auge nicht sichtbare) Geißeltierchen.

Trichomonaden sind Einzeller, die sich selbstständig fortbewegen. Unter dem Mikroskop kann der vogelkundige Tierarzt diese Einzeller anhand eines Kropfabstriches gut erkennen. Die wissenschaftliche Bezeichnung ist Trichomonas gallinae.

Insbesondere an heißen Sommertagen ist die Gefahr recht groß, dass sich Trichomonaden im Trinkwasser verbreiten. Besondere Hygienemaßnahmen sind zur Vorbeugung dann sehr wichtig.

Trichomonaden besiedeln die Schleimhäute im Rachen- und Kropfbereich der Wellensittiche und können durch kleinste Wunden in das Gewebe
eindringen. Dort können sie Entzündungen hervorrufen, die bei Nichtbehandlung schlimmstenfalls zum Tod des Wellensittichs durch Verhungern führen können.


Symptomatik:
Die Symptome eines Trichomonadenbefalls sind leider nicht immer eindeutig. Häufig wird ein Würgen mit Schleimauswurf beobachtet, aber auch Trockenwürgen kann möglich sein.

Ferner kann manchmal auch ein häufiges Niesen beobachtet werden. Erkrankte Vögel wirken oft matt und plustern stark.

In einigen Fällen lässt sich bei einem Trichomonadenbefall auch ein leicht fischiger Geruch aus dem Schnabel feststellen.


Ansteckung:
Trichomonaden sind hochgradig ansteckend über direkten Schnabelkontakt oder über das Trinkwasser. Im Trinkwasser können sie bis zu 24 Stunden überleben und andere daraus trinkende Vögel befallen.

Bei adulten Tieren mit ausgeprägtem Immunsystem ist es durchaus möglich, dass diese zwar von Trichomonaden befallen sind, aber es nicht zu einem Krankheitsausbruch kommt. Tückisch daran ist jedoch, dass diese Vögel dennoch ihre Artgenossen mit Trichomonaden anstecken können.

Wellensittiche mit einem schwachen Immunsystem (Jungvögel, kranke Vögel, sehr alte Vögel oder Vögel mit einer Immunschwächekrankheit) sind
besonders gefährdet.

Häufig ist auch Stress (Mauser, Umzug, Neuzugänge, usw.) Auslöser eines Krankheitsausbruches.


Vorbeugende Maßnahmen:
Um die Verbreitung von Trichomonaden im Trinkwasser vorzubeugen, sollten Wasser- und Trinknäpfe immer in mehrfacher Ausführung vorhanden sein und im Wechsel zum Einsatz kommen.

Das Trinkwasser sollte mindestens 2- bis 3-Mal täglich gewechselt werden. Die Gefäße sollten nach dem Gebrauch heiß ausgespült werden und dann mindestens 24 (besser 36) Stunden lufttrocknen. Trichomonaden vertragen keine Trockenheit und sterben dabei aus.

Während die Näpfe mindestens 24 Stunden lufttrocknen, kommen natürlich andere Näpfe zum Einsatz, denn Wasser und Futter sollte immer bereit
stehen.


Was tun, wenn die Krankheit ausgebrochen ist:
Bei einem Trichomonadenbefall ist es zwingend notwendig, dass die Vögel mit einem geeigneten Antiparasitikum (also ein Mittel gegen Parasiten) behandelt werden. Wegen der hochgradigen Ansteckungsgefahr ist es dringend erforderlich, dass der gesamte Vogelbestand behandelt wird.

Die gesamte Umgebung und insbesondere die Futter- und Trinknäpfe sind mit einem wirksamen Desinfektionsmittel (hierzu bitte den vogelkundigen Tierarzt befragen) zu reinigen. Futter- und Trinknäpfe sollten, wie schon erwähnt, heiß gespült werden und mindestens 24 Stunden lufttrocknen.

Häufig liest man, dass die Näpfe mit (Apfel)Essig gereinigt werden sollen, das reicht aber als Desinfektionsmittel keinesfalls aus. Trichomonaden werden durch Apfelessig nicht abgetötet!

Bei einem frühzeitigen Erkennen der Krankheit sind die Heilungschancen recht gut.

 

 

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