Tumore beim Wellensittich

Tumore

Bedeutung:
Wie beim Menschen auch, können sich bei Wellensittichen diverse Tumore entwickeln. Diese können ganz unterschiedlicher Art sein und unterschiedliche Körperteile oder Organe betreffen.

Einige Arten von Tumoren sind äußerlich mit bloßem Auge schon gut erkennbar, andere wiederum lassen sich nur auf einem Röntgenbild erkennen.


Beschreibung:
Lebertumore treten vergleichsweise häufig auf. Einige besonders große Exemplare sind von außen deutlich als „Beule“ erkennbar. Insbesondere dann, wenn der Tumor plötzlich schnell wächst, spannt die Haut an der Stelle, wo der Tumor sitzt. Das zwickt und juckt, sodass sich der Wellensittich häufig an dieser Stelle kratzt oder gar die Federn ausreißt.

Als weitere Symptome können bei Lebertumoren oft vermehrtes Schnabel- und Krallenwachstum beobachtet werden. Veränderungen von Farbe und Konsistenz des Kotes sind ebenfalls oftmals ein Symptom. Lebertumore können im Normalfall nicht operativ entfernt werden.

Nierentumore sind häufig äußerlich nicht zu erkennen, es sei denn, sie nehmen enorme Ausmaße an. Selbst auf dem Röntgenbild kann es manchmal für den Tierarzt schwierig sein, genau zu erkennen, ob es sich um einen Leber- oder Nierentumor handelt. Relativ sichere Hinweise, dass es sich um einen Nierentumor handelt, geben weitere äußerliche Symptome, wie ein gelähmtes Bein bzw. gelähmte Zehen. Ein Nierentumor drückt häufig auf die Nervenbahnen, so dass eine oder mehrere Zehen bzw. sogar das ganze Bein ein Taubheitsgefühl aufweisen können bzw. komplett gelähmt werden. Der betroffene Wellensittich humpelt dann häufig und hat keinen Greifreflex mehr. Ein Nierentumor ist normalerweise nicht operabel. Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, wird der Kot oft wässrig.

Hodentumore sind ebenfalls äußerlich nicht zu erkennen. Hinweis auf einen Hodentumor kann sein, wenn sich die Wachshaut des Männchens (die üblicherweise blau ist, bei einigen Farbschlägen rosa/violett) ins Bräunliche verfärbt. Die Wachshaut wird dann zwar nicht so krustig wie bei einem brutigen Weibchen, jedoch kann es von schlammig-verwaschen bis tiefbraune Verfärbungen geben.

Auch Hodentumore sind nicht operabel. Manchmal kann eine Hormontherapie aber etwas helfen.

Bei Wellensittich-Weibchen sind hingegen in selteneren Fällen Eierstocktumore möglich.

Als gutartige Tumore gelten >>
Lipome<< (Fettgeschwülste).

Flügeltumore sind von außen meist gut zu erkennen. Oftmals kann der Vogel mit so einem Tumor auch nicht mehr fliegen. Je nach genauer Lage des Tumors, kann dieser operativ entfernt werden. Auch eine Amputation des Flügels ist denkbar.

Bürzeldrüsentumore sind ebenfalls äußerlich häufig gut zu erkennen, insbesondere dann, wenn der Wellensittich sich putzt und die Federn an der Bürzeldrüse aufstellt. Die Bürzeldrüse befindet sich auf dem Rücken, kurz vor dem Schwanzansatz des Wellensittichs.

Ferner gibt es noch jede Menge weitere Tumore, wie Hauttumore, Augentumore, Schnabeltumore, Kloakentumore, usw.


Ansteckung:
Tumore sind nicht ansteckend.


Allgemein:
Je nach Art und Größe des Tumors kann der vogelkundige Tierarzt Auskunft darüber geben, ob eine Operation sinnvoll bzw. überhaupt machbar ist. Mit manchen Tumoren können Wellensittiche noch jahrelang glücklich leben. Andere wiederum bedeuten leider ein absehbares Ende, sofern eine Operation nicht möglich ist.

 

 

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